sofi 99



Licht aus - Spot an!



11. August 1999, der Mond schiebt sich vollständig vor die Sonne. Die Totale Eklipse dauert nur ca. zwei Minuten und ist an Dramatik kaum zu überbieten.

In den letzten Minuten vor der Verdeckung der Sonne wird alles in ein fahles Licht getaucht, die Farben verblassen, es wird spürbar kälter. Von Westen her rast die Dunkelheit heran. Wenn die Sonne nur noch eine schmale Sichel ist, können wir ein paar Momente lang rätselhalfte tanzende Schatten beobachten. Dann ein letztes Aufglimmen der Sonne, das Diamantenlicht.

Schließlich ist es soweit: Die Mondscheibe bedecktvollständig die Sonne, es ist Nacht. Stille. Am Himmel der schwarze Mond vor dem Strahlenkranz der Sonnenkorona. Kurze Zeit später: Das Diamantenlicht leuchtet wieder auf, der Mond gibt die Sonne frei. Mit dem Licht kehrt das Leben zurück.

Die astronomische Grundlage:
An diesem Naturschauspiel sind drei Himmelskörper beteiligt: Die Sonne sowie die Erde und der Mond. Der Mond wirft im Weltall, ebenso wie alle Planeten unseres Sonnensystems, einen Schatten. Zudem ist der Mond zwar rund 400 mal kleiner als die Sonne, aber auch etwa 400 mal näher. Deshalb kann der Mond bei seiner monatlichen Bahn um die Erde mit seinem Schattenkegel die Tagseite der Erdoberfläche treffen und dabei die deutlich größere Sonne total abdecken. Eine derartige Konstellation ist jedoch nur bei Neumond möglich und nur wenn der Mond der Erde nahe ist, reicht sein Durchmesser aus, um scheinbar die ganze Sonnenscheibe zu verdecken.

Die Totalitätszone:
Überall dort, wo der Kernschatten des Mondes die Erdeoberfläche trifft, kann die totale Sonnenfinsternis beobachtet werden. Am 11. August 1999 ist die Totalitätszone rund 110 km breit und bedeckt Süddeutschland auf einer Linie Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg.

Persönliche Erlebnisse:
Mit Freunden machte ich mich auf den Weg Richtung Saarbrücken, da dort die Sonnen-Wahrscheinlichkeit bei 65 % lag (München nur 20 %). Wir entschieden uns letztlich für einen Standort in Ostfrankreich, Nähe Oberlauterbach. Hier lachte morgens noch die Sonne, doch je näher die Sonnenfinsternis rückte, je mehr dunkle Wolken verhinderten die freie Sicht. Ein Zitterspiel begann.



sofi Morgens gegen 9:00 Uhr in Frankreich. Hier scheint die Sonne, hat sich die weite Fahrt doch gelohnt?
Erster Test der Sofi-Brillen. sofi1
sofi2 Viele Wolken ziehen auf. Ist hier der richtige Standort? Egal, der Aufbau geht weiter.
Mmh, haben wir auch alles richtig gemacht ... sofi3
sofi4 Weitere Sofi-Fans aus Deutschland treffen ein.
Was denn nun, Sonne oder Regen? Die Spannung bleibt. sofi5
sofi6 Perfekt, der Spezialfilter ist montiert. Wer vertreibt nun die Wolken?
Die Sonnenfinsternis beginnt. Ein erster Blick gegen 11:50 Uhr dank eines Wolkenlochs. sofi7
sofi8 Kein Monster, nein nur der improvisierte Regernschutz für das Teleskop.
Warten, bangen, hoffen ... sofi9
sofi10 Noch mehr dunkle Wolken ziehen auf. Die Stimmung sinkt, erste Enttäuschung macht sicht breit.
Hurra, kommt da etwa die Sonne??? sofi11
sofi12 Es wird schon merklich dunkler.
Abendstimmung am Horizont kurz vor der Sonnenfinsternis. sofi13
sofi14 Gleich ist es soweit. Der Mond schiebt sich weiter vor die Sonne.
12:25 Uhr, bitte keine Wolken mehr! sofi15
sofi16 Der Diamantring zeigt sich, wenn die Sonne nicht ganz vom Mond verdeckt wird.
Protuberanzen, als rote Flammenzungen werden die Gasausbrüche am Sonnenrand sichtbar. sofi17
sofi18 gegen 12:28 Uhr
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sofi20 Die Korona , sobald sich der Mond ganz vor die Sonne geschoben hat, ist von dieser nur noch die heiße, hell strahlende Gashülle sichtbar.
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sofi24 Nur gut 2 Minuten dauerte die Totale Eklipse.



Leider ging alles sehr schnell vorbei. Alle Eindrücke lassen sich natürlich nicht in wenigen Bildern festhalten. Das schlechte Wetter und die Fotoausrüstung, Spiegelreflexkamera mit 200mm-Teleobjektiv, minderten zudem die Qualität der Aufnahmen.
Trotzdem war es ein geniales, beeindruckendes und unvergeßliches Naturschauspiel, das man erlebt haben muß.


Für alle die dieses Jahrhundertereignis versäumt haben, bleibt das Warten auf die nächste totale Sonnenfinsternis am 22. Juli 2009 über Indien, Nepal, Bhutan, China und dem Pazifischen Ozean. Bester Standort ist Shanghai, Dauer 6 Minuten und 39 Sekunden. Oder in Deutschland am 3. September 2081, Dauer 5 Minuten und 33 Sekunden.




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